Bioklima

Das Bioklima beschreibt die Gesamtheit aller atmosphärischen Einflussgrößen auf den menschlichen Organismus. Entsprechend ihrer Ausprägung und Wirkung werden sie als belastend, schonend oder als Reiz empfunden. Zu den bioklimatischen Belastungsfaktoren zählen insbesondere Wärmebelastung, Strahlungsarmut und schadstoffhaltige Luft. Als Schonfaktoren gelten ausgeglichene thermische Bedingungen, ein leicht erhöhtes Strahlungsangebot sowie weitgehende Luftreinheit inklusive Allergenarmut. Die bedeutsamen Reizfaktoren sind Kältereiz, starke Tagesschwankungen der Lufttemperatur, böiger Wind, erhöhte Intensität der Sonnenstrahlung und geringer Sauerstoffgehalt (in der Höhe).
Das Bioklima eines Ortes ist durch die Bioklimafaktoren festgelegt. Sie sind in Abhängigkeit der geographischen Gegebenheiten (geografische Breite, Höhe über dem Meer, Kontinentalität, Geländeform und Landnutzung) ortspezifisch ausgeprägt.
© DWD, Offenbach

Biometeorologie

Die Biometeorologie ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die sich mit den Wechselwirkungen zwischen atmosphärischen Prozessen und lebenden Organismen (Pflanzen, Tiere, Menschen) befasst. Die zentrale Frage dabei ist: Wie beeinflussen Wetter und Klima lebende Organismen?
Dabei werden folgende atmosphärische Wirkungskomplexe unterschieden:

  • Aktinischer Wirkungskomplex (Strahlung):
    Der aktinische Wirkungskomplex behandelt die Komponenten der biologisch wirksamen Sonnenstrahlung; sie reichen vom infraroten über den sichtbaren bis zum UV-Bereich. Sowohl positive als auch schädigende Einflüsse sind bekannt: Beim Menschen fördert beispielsweise Infrarotstrahlung die Durchblutung. Sichtbares Licht beeinflusst Hormonhaushalt und Psyche. Das größte Wirkungsspektrum besitzt die UV-Strahlung: Hautbräunung, Vitamin-D3-Synthese, aber auch Schädigung von Hautzellen und Sonnenbrand sind nur einige - vielleicht die bekanntesten - Auswirkungen der UV-Strahlung.
  • Thermischer Wirkungskomplex:
    Im thermischen Wirkungskomplex werden alle Größen beschrieben, die für den Austausch von Wärme zwischen dem lebenden Organismus und der Atmosphäre von Bedeutung sind. Die wichtigsten meteorologischen Größen sind dabei Lufttemperatur, Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit und Strahlung.
  • Lufthygienischer Wirkungskomplex:
    Im lufthygienischen Wirkungskomplex werden die natürlichen und die durch den Menschen verursachten Luftbeimengungen zusammengefasst. Zu diesen zählen Grob- und Feinstaub, Pollen und auch gasförmige und flüssige Stoffe.
© DWD, Offenbach

Biowetter

Biowetter

Das Biowetter umfasst alle auf Befinden und Gesundheit des Menschen bezogenen Einflüsse, die mit dem Wetter in Verbindung stehen. Dazu zählen:

  • UV-Strahlung der Sonne im erythemwirksamen (sonnenbrandwirksamen) Bereich
  • thermische Belastung (Hitze, Kälte)
  • Pollenflug
  • Wettereinfluss als Akkordwirkung (Gesamtwirkung aller Wetterelemente auf den Menschen).

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