Pollen

Pollen sind die geschlechtlichen Keimzellen von Samenpflanzen, die sich mit dem Fruchtknoten anderer Pflanzen vereinigen, um diesen zu befruchten. Sie enthalten den haploiden (einfachen) Chromosomensatz. Pollenkörner können durch Wind, Wasser oder kleine Tiere (beispielsweise Vögel oder Insekten) zu anderen Blüten gelangen. Die Mehrzahl der Pollen hat einen Durchmesser zwischen 20 und 50 µm. Pollen jeder Pflanzenart zeigen eine charakteristische Oberflächenstruktur der Pollenwand, die eine Zuordnung zur Pflanzenfamilie und teilweise auch zur Pflanzenart erlaubt.

Pollen enthalten potente Allergene, welche beim Menschen Erkrankungen wie die saisonale Rhinitis allergica (Heuschnupfen), Asthma bronchiale und andere allergisch bedingte Reaktionen auslösen können. Bei diesen Allergenen handelt es sich um Proteine und Glykoproteine, welche wasserlöslich sind und die bei Kontakt der Pollen mit der menschlichen Schleimhaut meist innerhalb von Sekunden freigesetzt werden und in diese eindringen. © DWD, Offenbach

Pollenflugkalender

Pollenflugkalender

Der Pollenflugkalender gibt Pollen-Allergikern eine erste Orientierung darüber, wann welche allergenen Pollen vorkommen. Eine aktuelle Auswertung aller Pollenflugdaten der vergangenen sieben Jahren zeigt für Deutschland ein geändertes Auftreten der Pollenbelastung. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist der Pollenflug heute nicht nur früher (zum Beispiel Baumpollen) sondern dauert auch länger (zum Beispiel Kräuterpollen). Diese Ergebnisse sind jetzt erstmalig in vier regionale Pollenflugkalender aufgegliedert sowie in einer übersicht für Gesamtdeutschland zusammengefasst worden. Weitere Informationen erhalten Sie auch unter: http://www.pollenstiftung.de © DWD, Offenbach

Pollenflugvorhersage

Dieser Service des Deutschen Wetterdienstes informiert über die Stärke des zu erwartenden Flugs bestimmter Pflanzenpollen (unterteilt nach vier Klassen: kein bis schwach, mäßig, stark, sehr stark). Grundlage dieser Vorhersage sind:

  • aktuelle Beobachtungen des Blühbeginns und der Blüte verschiedener Pflanzen,
  • Messungen der Zahl der Pollen verschiedener Art pro Kubikmeter Luft und Tag sowie
  • die vorhergesagte Wetterlage (insbesondere Windgeschwindigkeit und Niederschlag).
Zur ausreichenden räumlichen Differenzierung der Pollenflugvorhersage wurde Deutschland in 27 Regionen untergliedert. Diese Gebiete orientierten sich zunächst an den Grenzen der Bundesländer und wurden dann aber unter klimatologischen Gesichtspunkten (ähnlicher Verlauf der Pflanzenwachstumsphasen) und analog zu der naturräumlichen Gliederung Deutschlands festgelegt. Die Pollenmessungen sollen repräsentativ für die jeweilige Region sein. © DWD, Offenbach

Pollenzählung

In fast allen europäischen Ländern wird zum Pollensammeln die Burkard-Pollenfalle eingesetzt. Die Burkard-Falle ist so konstruiert, dass eine 7-tägige kontinuierliche Probeentnahme möglich ist. Eine Windfahne an der Oberseite der Burkard-Falle garantiert ein Ansaugen der Luft aus der jeweils herrschenden Windrichtung. Das Ansaugvolumen entspricht etwa dem menschlichen Atemminutenvolumen von 10 Litern pro Minute. Die Pollen werden auf einem mit Haftmittel beschichteten Plastikstreifen abgeschieden, der um eine sich drehende Trommel gewickelt ist. Dieser Streifen wird von den Mitarbeitern in den Pollenmessstationen aufgearbeitet und unter dem Mikroskop ausgewertet.

Die Ergebnisse der Pollenzählungen von den Messstationen werden während der gesamten Pollensaison an den Wetterdienst zur Aufbereitung der Pollenflugvorhersagen und deren Verbreitung über die Medien für betroffene Pollenallergiker gemeldet. Alle gewonnenen Messdaten werden in der Datenbank der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) und des Europäischen Polleninformationssystems (epi) zu Forschungszwecken gesammelt.

Pollenzählung
© DWD, Offenbach

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